Die Tier- und Pflanzenwelt Shandra'ars Ailách neat Caldhár
Es freut mich, daß ihr euch für die reichhaltige Tier- und Pflanzenwelt Shandra'ars interessiert.
Den meisten Leuten scheint sie nur wichtig um herauszufinden was von ihr sie verspeisen können, dabei gibt es soviel staunenswertes
über die Tiere und Pflanzen zu berichten.
Wie ich bereits in einem früheren Kapitel erwähnte, ist die Shandra'ar eine kühle Welt und so haben sich auch die
verschiedenen Pflanzen- und Tierarten entsprechend angepasst. Dabei kam es zu einer erstaunlichen Vielfalt an Möglichkeiten die von der
Natur genutzt wurden um ein Überleben der Spezies zu sichern. Vielleicht jedoch geht auch nur der Gelehrte mit mir durch und all dies ist einzig
das Werk Kinaras, unser aller Mutter.
Ein sehr gutes Beispiel der Anpassung bietet da die Winterdistel, die nur in großen Höhen vorkommt. Erst im Spätherbst
blühend, würden ihre Samen den kalten Winter niemals überstehen, würde sie einfach die Samenkapsel öffnen und überliese die
empfindlichen Samenkörner dem Wind. Ihre Lösung verblüfft, denn sie produziert eine salzige, klebrige Flüssigkeit, die mitsamt der
Samenkapsel von den Schwarzfellschnucken gefressen wird. Da die Schwarzfeldschnucken im Winter in die bewaldeten Hänge am Fuß der Berge wandern,
gelangt mit ihrem Kot die Samenkapsel dorthin, keimt und wächst bis zum Ende des Winters zwischen den Bäumen. Lange dachte man diese Distelart
(auch bekannt als Giftdistel) wäre eine eigene Art. Inzwischen wissen wir jedoch, daß ihre Samenkapsel während der Blüte am Ende des
Winters wiederrum von den Schwarfellschnucken gefressen und in den Hochgebirgen ausgeschieden wird. Damit schliesst sich der Kreis.
Ein weiteres erstaunliches Verhalten aus der Tierwelt entzückt mich immer wieder. Ihr habt bestimmt schon von den Graubären die
in den Bergen des Nordwalls aber auch in den meisten anderen Gebirgen und Gebirgstälern anzutreffen sind, gehört. Während die meisten
Bärenarten (zumindest soweit mir bekannt) Einzelgänger sind und die Bärenmütter ihre Jungen alleine aufziehen, gilt dies nicht für
die Graubären. Zwar leben auch sie als Einzelgänger, kommt jedoch die Zeit der Niederkunft, bilden die Bärenmütter kleine Gruppen von
3-5 Bären und gebären ihre Jungen innerhalb weniger Tage. Während der nächsten 1 1/2 Jahren bleiben diese Gruppen beieinander und die
Bärenmütter kümmern sich gemeinsam um den Nachwuchs. Es wurde sogar berichtet, daß die Mütter auch fremde Junge säugen.
Der Grund für die Gruppenbildung ist uns noch nicht ganz klar. Es könnte aber daran liegen, das die Graubärenmännchen fast 3x soviel
wiegen wie die Weibchen und sie eine ständige Gefahr für die Jungen sind... Ist das nicht wundervoll!
Und wieder schweife ich ab, verzeiht, aber falls ihr euch für die Tier- und Pflanzenwelt Shandra'ars interessiert könnt ihr
gerne weiterlesen. Man lernt niemals aus.
Bis dahin entbiete ich euch meine Grüsse
Schalách neat Caldhár
Pigant, den 05. Tanar 582
Jul'dar vom Clan der grossen Klaue
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